Ed Sheeran: – (Subtract)

Billboard-Ed taucht ab in die immersive Gefühlsbadewanne – dort liegen er und sein Folkpop zwar deutlich schwerer im Magen, aber auch überraschend gut.

Es bricht ein neuer Ed Sheeran an, denn es folgt auf Plus, Mal, Istgleich und Geteilt nun auch das Minus-Album. Damit wird die Mathematical-Serie in unseren Hirnen als das prägende popkulturelle Phänomen, das sie für alle war, die in den 2010er-Jahren noch ansatzweise jung genug waren, endgültig abgeschlossen. Ed, beloved Irish Singer-Songwriter type of lad und hoffnungsloser Romantiker, hat SUBSTRACT im Licht und vor allem Schatten schwerer persönlicher Erfahrungen aufgenommen. Seine Frau war schwer erkrankt, ein guter Freund gestorben, und das merkt man auch. SUBSTRACT ist ruhiger, melancholischer, ist mit seinen Akustikgitarren, langsamen Vocals und Lyrics, die sich um Trauer, Verlust und Reue drehen, weniger tanzbar als DIVIDE oder seine zahlreichen Hits wie „Bad Habits“. Hörbar steckt da viel mehr drin, SUBSTRACT ist ein langer Tauchgang in Emotionen.

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„Like the clouds gripped my face / Saying ‚It‘s alright to run from all this pain’ […] Kiss me now, salt water“, beschreibt er, wie sich das anfühlt. Doch das hat was, und zwar mehr als nur eine Daseinsberechtigung. Auch wenn es deutlich schwerer im Magen liegt und sich thematisch in tiefere Gewässer wagt, eine ganz andere Viskosität hat als der altbekannte Billboard-Folksong-Ed, ist das keineswegs ein – haha – Minus. Hoffnung gibt es aber natürlich auch, soviel Ed muss sein. „Easy come, hard go / And then life goes on“, ist ein Einzeiler, den man vermutlich erlebt haben muss, um ihn in seiner Schlichtheit zu schätzen.

Aber das ist eben SUBSTRACT, eine immersive Gefühlsbadewanne – also eigentlich der ganz gewöhnliche Sheeran, aber so gut wie noch nie.