Emmylou Harris :: Heartaches & Highways: The Very Best Of Emmylou Harris
Ein „umfassender“ Überblick über die Karriere der Country-Queen, der viele Wünsche offen läßt.
Als „Emmylou Harns first comprehensive collection, spanning 30 years“ wird diese Kompilation via Sticker angepriesen. „Comprehensive „, zu deutsch: „umfassend“. Und genau da liegt das Problem: Emmylou Harris hat in ihrer 30jährigen Karriereso um die 25 Alben aufgenommen, dazu zwei Longplayer zusammen mit Gram Parsons, die übrigens in der Top-20-Liste des Schreibers dieser Zeilen auf ewig einen Ehrenplatz haben werden, und mehrere weitere LPs gemeinsam mit Dolly Parton und/oder Linda Ronstadt. Ein kapitales Lebenswerk für wahr. Und was hören wir auf Heartaches & Highways? Gerade mal 20 Songs, von denen natürlich einer schöner, betörender, ehrfurchtgebietender ist als der andere – vielleicht abgesehen von den Stücken aus jener Phase, da Emmylou Harris in die Hände des gefürchteten Weichspülers Daniel Lanois fiel. Aber das ist eine andere Geschichte. Unsere ist diese: Auf jedes Juwel, an dem man sich auf Heartaches & Highways – The Very Best Of Emmylou Harris freuen darf, sagen wir mal „Boulder To Birmingham“, ohnehin ein Lied für die Ewigkeit, „Together Again“ und Townes van Zandts „Pancho & Lefty“, kommen zehn andere, die man schmerzlich vermißt. Als „Kaufanreiz“ gibt’s hier den Schmachtfetzen „That Lovin‘ You Feelin‘ Again“, ein Duett mit Roy Orbison (aus dem Film Roadie), und einen brandneuen Song: die zu Herzen gehende Fernweh-Ballade „The Connection“. Soll man sich jetzt freuen? Oder ärgern? Oder den Novizen die vier Jahre alte Anthology, ebenfalls aus dem Hause Rhino, empfehlen, immerhin eine Doppel-CD mit 44 Songs? Und wie das alles bewerten? Vielleicht mit feigen.
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