Enigma 3 – Le Roi est Mort, Vive le Roi!
„Ich hasse die Normalität und die Belanglosigkeit“, spricht Enigma-Erfinder Michael Cretu (39) und handelt auch danach. Die popmusikalischen Studiokompositionen des kreativen Kapellmeisters aus Bukarest mit spanischem Wohnsitz sind weder normal noch belanglos. Es war Cretu, der mit Enigma 1 die Gregorianik auf den Dancefloor hievte und die Mönche zum Tanzen brachte. Es war Cretu, der mit Enigma 2 ethnische Klänge aus fremden Kulturen einem Millionenpublikum zugänglich machte. Und es ist Cretu, der nun, mit Enigma 3, beide Elemente, Gregorianik und Ethnik, in beinahe schwereloser Synthese miteinander verbindet. Das amerikanische Magazin ‚Details‘ schrieb angesichts der jahrelangen Präsenz von Enigma in den US-Charts und wohl auch mit Blick auf die ähnlich erfolgreiche Geschichte von Floyds DARK SIDE OF THE MOON: „Enigma is the new Pink Floyd.“ Doch damit lag ‚Details‘ falsch; denn Enigma ist eigenständig. Daß der Geist von Gilmour und Waters, Mason und Wright bisweilen Einlaß findet ins Studio von Michael Cretu, spricht allenfalls für dessen guten Geschmack. Der direkte Vergleich zwischen Pink Floyd und Enigma jedoch verbietet sich in Anbetracht der geballten Intelligenz und Kreativität von Cretus künstlerischen Konzepten von selbst.
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