Essaie Pas

New Path

DFA/[PIAS] Coop/Rough Trade

Minimal-(Dark)wave: Das Duo aus Kanada übermalt auf seinem zweiten Album die Einflüsse aus Italo-Disco, Synthie-Pop und EBM mit einem satten Schwarz.

Die Musik von Essaie Pas stand ohnehin nicht im Verdacht, allzu sonnenscheinig zu sein. Auf NEW PATH, dem zweiten Album für das DFA-Label, übermalt das Duo aus Montreal die Düsternis mit einem satten Schwarz. Marie Davidson (deren Solokarriere ihre Arbeit mit Essaie Pas mittlerweile überstrahlt) und Pierre Guerineau haben sich für NEW PATH von Philip K. Dicks Roman „Der dunkle Schirm“ („A Scanner Darkly“) inspirieren lassen.

Eine Sci-Fi-Dystopie aus dem Jahr 1977, die hochaktuelle Züge trägt. Es geht um Drogensucht und Verlust und Trauer, die scheinbar persönlichen Inhalte erhalten bei Dick eine politische Komponente: Der Protagonist ist nicht nur Drogenfahnder, sondern auch selbst abhängig, die Organisation, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, leitet nicht nur die Entzugskliniken im dystopischen Orange County in Kalifornien, sondern produziert auch die Droge.

Während das letzte Album von Essaie Pas, DEMAIN EST UNE AUTRE NUIT von 2016, noch Ahnungen davon enthielt, dass die Einflüsse des Duos irgendwann in den Techno münden, ist NEW PATH fast Techno-befreit. Es gibt mechanisch-zackige Beats, experimentelle Soundkonstruktionen, die meisten Tracks sind von einem aggressiven Uptempo geprägt. Das ist die zeitgemäße Aufarbeitung von Minimal-(Dark)wave.

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