Florence And The Machine – Lungs
Folk/Bllies/Pop aus England mit ein paar Hits und einer nervenden Ladung „starke Frau“. Sie wurde schon die neue Janis Jonlin und die neue Patti Smith genannt oder einfach die dreckige Variante von Lily Allen. Das soll aber wohl einfach nur bedeuten, dass die Londonerin Florence Welch weder zarten Duffy-Soul noch süßen Kate-Nash-Mädchenpop macht und auch gern cooler als Lily wäre. In der Musik der 20-Jährigen und ihrer Band vereinigen sich vielmehr ene Eigenschaften, die man so genannten „starken Frauen“ zuschreibt: laut, schnell, burschikos, geheimnislos. Im Fall ihrer ersten Single, dem netten kurzen Garagenrockstampfer „Kiss With A Fist“, nicht viel mehr als Mandohne, Piano, scheppernde Drums, Handclaps und schroffer Gesang, funktioniert das gut. Doch der Song ist kein Repräsentant fürdieses ansonsten wahnsinnig voll gepackte Debüt, das ott den Eindruck macht, als hätten die Produzenten aller weiblichen Popsänger gleichzeitig daran rumgeschraubt. Man braucht mehrere Anläufe, um Refrains und Strophen auseinanderzuhalten; an jeder Ecke lauern Chorgesänge, Harfen, flatternde Streicher, ein nervöses Klavier. Dazu hetzt Welch wie eine Kate Bush ohne Gefühl durch sich ständig ändernde Tempi, täuscht Soul vor, wo nur Anstrengung ist. Florence And The Machine haben wirklich eine Menge Energie und können eine ganz passable Singles-Band werden – über die Länge eines Albums gehen die Songs jedoch zu wenig ins Herz und werden häufig so anstrengend wie die Übersprungshandlungen eines Mädchens, das mit aller Kraft auf hart macht.
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