Fran Healy :: Wreckorder

Wreckord Label-Ryko/ADA/Warner

Der Travis-Frontmann gibt sein Solodebüt mit einem introvertierten Singer/Songwriter-Album.

Es heißt ja immer, dass Trauer und Schmerz große Kunst begünstigen. Auf den Sänger der schottischen Band Travis scheint diese Weisheit aber nicht zuzutreffen. Fran Healy ist mit sich und der Welt im Reinen: „Ich fühle mich wohl in meiner Haut“, meint er. „Ich kann sagen: Seht her, das ist meine Frau, das ist mein Sohn, das ist mein Leben und hier sind meine Songs.“ Es überrascht daher ein wenig, dass sich auf dem Solodebütalbum des Travis-Sängers keine die Welt umarmenden Hymnen à la „Sing“ finden. Die Grundstimmung von WRECKORDER ist durchaus melancholisch: Mit trauriger Stimme singt Fran Healy von Verlust („Anything“), zurückgewiesener Liebe („Buttercups“) und Alzheimer („Rocking Chair“). Obwohl es dieselbe Stimme ist, die man auch auf den Travis-Platten hört, klingt sie hier introvertierter, persönlicher. Es ergibt also durchaus Sinn, dass Fran Healy diese Platte unter seinem eigenen Namen veröffentlicht und nicht als Album seiner Band. Beim „As It Comes“ hilft ein gewisser Paul McCartney am Bass aus, „Sing Me To Sleep“ wird vom Gesang der amerikanischen Singer/Songwritern Neko Case veredelt. WRECKORDER ist eine schöne Platte für den Herbst.

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Story S. 60