9 Fakten, die man über Bambi in der Popkultur wissen muss
Wer hat nicht schon zu „Bambi“ weinen müssen?! Hier sind 9 Fakten rund um das Reh, das einen schon seit Kindertagen begleitet.

Wie viele haben schon im Kino zu Bambi geheult? Nun geht’s neuen Generationen an die Taschentücher: Im Kino läuft eine neue Bambi-Variante, gedreht mit echten Tieren. Neun Dinge, die man sonst noch über Bambi im Popkulturkosmos wissen muss.

1. Bambi von 1942 = kein Reh
Bambi ist kein Reh! Zumindest nicht im Disney-Film von 1942. Das österreichische Wald-und-Wiesen-Investigativ-Portal jagdfakten.at klärt auf: Wegen seines gut erkennbaren Schwanzes muss es sich beim Kino-Bambi um einen jungen Weißwedelhirsch handeln – und damit um ein Kalb.
2. Die Sex Pistols und das getötete Bambi
Als Malcolm McLaren seine Sex Pistols auch in Amerika groß machen will, hat er dafür keine Platte, sondern einen Film im Sinn. Filmkritiker Roger Ebert erarbeitet ein Drehbuch, in dem die Limousine eines Megarockstar namens M.J. ein Reh überfährt und ein entsetztes Mädchen ruft: „Sie haben Bambi getötet!“ Danach stellen die Sex Pistols in einer äußerst wirren Handlung den Rock’n’Roll auf den Kopf. Realisiert wurde der Film nie…
3. Punky Bambi
… doch schafft es das Lied „Who Killed Bambi?“ auf den Soundtrack von Julien Temples Sex-Pistols-Mockumentary „The Great Rock’n’Roll Swindle“. Es handelt sich aber nicht um einen Punksong der Pistols, sondern um ein Revuestück mit Orchester, mit einem Text von Vivienne Westwood: „Never trust a Hippie / Because I love punky Bambi.“
4. Aktivistisch dank Bambi
Paul McCartney ist Vegetarier und Aktivist im Tierschutz. Einer der Gründe für sein Engagement: Er sah Bambi im Kino. „Der Film hat mich dazu gebracht, zu denken, dass Jagen nicht cool ist“, sagte er der BBC. „Dumbo“ habe diesen Eindruck später noch verstärkt, hier wird dessen Mutter Mrs. Jumbo im Zirkus misshandelt. McCartney: „Viele dieser klassischen Geschichten haben dazu beigetragen, als Kind zu erkennen, dass es eine schlechte Idee ist, grausam zu Tieren zu sein.“
5. „Man“ auf 20. Platz der fiesesten Film-Bösewichte
Bösewicht in „Bambi“ ist: der Mensch. Im Disney-Film gesichtslos, nur „Man“ genannt. Das American Film Institute erstellte 2003 ein Ranking der übelsten Film-Schurken. „Man“ belegt Platz 20. Fünf höher als Jack Nicholson in „Shining“. 13 höher als Bela Lugosis „Dracula“. 20 höher als Freddy Krueger in „A Nightmare On Elm Street“.
6. „Bambi“-Gucken als Strafe
David Berry Jr. aus Missouri wurde 2018 wegen Wilderei in mehreren hundert Fällen verurteilt. Er erschoss das Wild, trennte die Köpfe ab, ließ die Kadaver verrotten. Die Strafe: ein Jahr Haft – mit der Auflage, mindestens einmal im Monat den Film „Bambi“ sehen zu müssen.
7. Ohne Mutter = mehr Glaubwürdigkeit
In „Bambi“ wird die Mutter erschossen, viele andere Disney-Figuren wie Arielle oder Belle aus „Die Schöne und das Biest“ haben von Beginn an keine Mütter mehr. Warum nur? Don Hahn, seit Anfang der Neunziger Produzent bei Disney, fand in einem Interview mit der „Glamour“ einen Grund: Jungen Protagonist:innen mit nicht mehr lebenden Müttern nimmt das Publikum glaubwürdig ab, dass sie schnell erwachsen werden und Verantwortung übernehmen müssen. So komme die Coming-of-Age-Story in Gang.
8. „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ kam auf die Liste
Die Nazis haben „Bambi“ verbrannt! Die Buchvorlage für das Tierdrama ist der Roman „Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ aus dem Jahr 1922, geschrieben vom jüdischen Schriftsteller Felix Salten aus Wien. Bürgermeister der Stadt war bis 1910 Karl Lueger, hetzender Antisemit. Salten baute in sein Buch eine Reihe von Metaphern ein, die vom politischen Klima von damals erzählen: Das Wild ist eine der wenigen Tierarten, die nicht in einer Höhle, einem Bau oder einem Nest leben – und damit quasi „staatenlos“ ist, wie damals das Judentum. Bambis Vater spricht im Buch von einem „gelobten Land“, das Schutz bieten kann. Es gibt einen Fuchs und eine ihm folgende Hundemeute, mit denen Salten Verrat und Pogrome vorwegnimmt. Das NS-Regime erkannte die Anti-Nazi-Allegorien und nahm das Buch auf die Liste der zu verbrennenden Bücher.
9. Bambi von 1922 = ein Reh
Bambi ist doch ein Reh! Im Roman beschreibt Salten es als Rehkitz. Ohne Schwanz.