Frank Sinatra :: At the movies
Auch wenn sein Metier der Big Band Swing war, darf Francis Albert Sinatra getrost als der erste Superstar der Neuzeit eingestuft werden. Schon als er Vorsänger war bei den Orchestern Harry James und Tommy Dorsey, schrie sich vor allem die pubertierende Damenwelt die Lungen wund in Ekstase nach dem hageren, blauäugigen Frankie-Boy. Doch das Saubermann-Image des angeblich glücklich verheirateten Sinatra blätterte, als er sich von seiner ersten Ehefrau Anfang der 60er-Jahre wegen zahlreicher Affären scheiden ließ. Seinen im Sinken begriffenen Stern kompensierte das lebenslang mit dem Mafia-Clan La Cosa Nostra assoziierte Teenidol mit Rollen in Kinofilmen, die ihm seine organisierten Freunde auf wenig elegante Weise besorgt haben sollen. Doch 01′ Blue Eyes mimte nicht nur recht passabel, sondern sang auch in Hollywood-Klassikern wie „From Here To Eternity“, „Young At Heart“ und „Pal Joey“. AT the MOviES leistet mit gerade mal 20 überwiegend aus den Capitol-Archiven kompilierten Songs sicherlich keinen kompletten Überblick über die Filmsongs des 1998 verstorbenen Entertainers. Immerhin hat er ja 47 Filme gedreht. Den ersten 1943, „Higher And Higher“, seinen letzten, „The First Deadly Sin“, 37 Jahre später. Auch wenn er sieben Jahre später noch einmal agierte: in einer Episode derdamals populären US-Fernsehserie „Magnum“. Doch mit „(Lovels) The Tender Trap“, „The Lady IsA Tramp“, „How Deep is The Ocean“, „All The Way“ und „I Love Paris“ finden sich tatsächlich einige der schönsten Soundtrack-Ausschnitte aus Sinatras knapp 54 Jahre währender Weltkarriere, in derer insgesamt 1.300 Songs eingespielt haben soll. Aus vertraglichen Gründen würde für at the MoviES sowohl das Material der Columbia- als auch der Reprise-Ära ausgespart. Ziemlich kurios gestaltet sich „Three Coins In The Fountain“, ein Kinohit, in dem Sinatra definitiv nicht mitgespielt hat, auch wenn erden Titelsong 1954 und zehn Jahre später noch einmal aufgenommen hat. Die ursprüngliche Version findet sich hier ebenso wie das zwei Jahre zuvor entstandene „All Of Me“ und das schon im Jahr 1943 aufgezeichnete „I Couldn’t Sleep A Wink Last Night“ aus dem Film „Higher And Higher“. Unvergessene Melodien, die unwideruflich im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind und denen Frank Sinatra eine signifikante Stimme gab.
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