Heinz Rudolf Kunze :: Halt!
Voll korrekt: Herr Kunze ist auf der Höhe seines Schaffens angekommen.
Jahrelang fuhr Heinz Rudolf Kunze die musikalische Achterbahn zwischen Britpop und Deutschrock auf und ab, ließ auf RICHTERSKALA-Hardcore ALTER EGO-Pop folgen, um sich
zuletzt ganz KORREKT zu verbeugen vor seinen Vorbildern aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten: The Who und The Velvet Underground. NONSTOP war er unterwegs durch die Seitentäler der deutschsprachigen Popmusik. Mit seinem neuesten Album HALT! ist Heinz Rudolf Kunze jetzt allerdings bei sich selbst angekommen – auf dem Zenit nicht nur seines Schaffens, sondern dem des gesamten Genres Deutschpop. Noch nie vorher hat jemand nachhaltige deutsche Texte derart perfekt mit Popmusik anglo-amerikanischen Ursprungs verwoben wie jetzt Kunze in Stücken wie „Fühlst Du das“ und „So tun als ob“. Staunend hören wir auf HALT! Melodien, Hymnen, verhaltene Gitarrensoli, die zu keiner Zeit nur Zitat, sondern immer organisch gebettet und dem einen Ziel zugeordnet sind-, etwas zu erzählen. Und Heinz Rudolf Kunze, der Meister der vertrackten Metapher, findet sogar wieder klare Worte, geißelt den „Talk Show Schmutz“ und verkneift sich auch nicht kulturkritische Kommentare zum Thema Kind und Computer („Wo war’n wir stehngeblieben“). Gäbe es wenigstens noch einen winzigen Funken Kunstverstand im von Big-Brother-Kommerzkacke zugekleisterten Kulturbetrieb der Bundesrepublik Deutschland, dann müsste Heinz Rudolf Kunze statt Pur und Marius Müller-Westernhagen in rappelvollen Stadien die Massen beglücken. Wie singt Heinz Rudolf Kunze in „Fühlst Du das“? „Muss ich noch undeutlicher werden…“
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