Jimi Hendrix :: Valleys Of Neptune
Flaue Demos und laues Jam-Session-Gedudel: Das Andenken des innovativsten Gitarristen der Rock-Historie wird mit Veröffentlichungen wie dieser nachhaltig geschädigt.
Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und der Geschäftssinn der Hendrix-Erben. Der neben Jeff Beck innovativste Gitarrist der Rock-Historie war noch kein Jahr unter der Erde, da begann – einer chaotischen Rechtslage geschuldet – die Verramschung seines Oeuvres in ungeahnten Dimensionen. Indes fanden sich inmitten all des obskuren Studio- und allzu oft uninspirierten Live-Materials zwischen JIMI PLAYS BERKELEY (1970) und dem famosen Longplayer THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE LIVE AT MONTEREY (2007) noch weitere Juwelen, die FILLMORE EAST-Takes etwa oder der WOODSTOCK-Mitschnitt. VALLEYS OF NEPTUNE ist dagegen eine einzige Enttäuschung: Die „neuen“ Songs, der Titeltrack, „eine der gesuchtesten Hendrix-Aufnahmen überhaupt“, heißt es im Presseinfo, dazu „Ships Passing Through The Night“, „Lullaby For The Summer“ und „Crying Blue Rain“ – eingespielt 1969 zwischen ELECTRIC LADYLAND und THE CRY 0F LOVE – hören sich an wie und sind vermutlich auch Demos, die dringend einer Produktion bedürften. Der Rest – „Stone Free“, „Hear My Train A Comin'“, „Sunshine Of Your Love“ et. al. – ist laues Jam-Session-Gedudel, aus dem einzig der weißglühende Slowblues „Red House“ herausragt. Wer Jimis Andenken in Ehren halten will, höre mal wieder die Original-Alben.
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