Timberlake und Timbaland mit einer inspirierten R’n’B- und Pop- Produktion.

Es beginnt mit Gesang, der vom Electric Light Orchestra übernommen sein könnte. Sofort ahnt man, dass in den folgenden 70 Minuten wieder einiges zu erwarten ist. Mit „True Blood“ soll der Club gerockt werden, aber das ist eigentlich nicht das Thema, um das es geht. Timberlake spricht ständig über Glücksfälle und Unfälle in der Liebe und geht durch ein Wechselbad der Gefühle. In „TKO“ teilt er mit, dass ihm das verflixte weibliche Geschlechtsteil den totalen Knock-out verpasse. In „Murder“ haut ihn die ganze Frau um. Alkohol ist ebenfalls im Spiel. Der soll in „Drink You Away“ doch bitte den Herzschmerz vertreiben. Klappt natürlich nicht. Wegen der Rock-Gitarre und einer analogen Orgel entsteht kuriose Nähe zu Lenny Kravitz. In „Amnesia“ verwandelt sich die Traumfrau zu Streicherklängen in eine Fremde, die er mal gekannt hat.

Klarer Gewinner auf diesem Album ist „Take Back The Night“. Wie schon bei „Rock Your Body“ lässt Timberlake Bewunderung für Michael Jackson anklingen, in diesem Fall für „Wanna Be Startin’ Somethin’“. „Pair Of Wings“ ist einer dieser sogenannten versteckten Tracks, der es mit dem Rest problemlos aufnehmen kann. Angenehm akustisches Flair lässt Erinnerungen an Stevie Wonders Gedanken über das geheime Leben der Pflanzen aufkommen. Insgesamt muss man Timberlake und Timbaland ein Kompliment machen: Für eine Produktion mit massiver Mainstream-Ausrichtung haben sie sich einige experimentelle Schlenker erlaubt, durch die ihre Mischung aus R’n’B und Pop lebendiger und inspirierter als alles klingt, was es auf diesem Gebiet sonst noch gibt.