Kante :: Deutsch-Pop
Es gibt Momente, in denen einem die smoothe Rezeptionsglückseligkeit von Kante gewaltig auf den Wecker gehen kann. Immer die richtigen Vorbilder, immer den anderen einen Schritt voraus, eine Ästhetik des Wissens, die schon fast klinisch vereist ist. Sie scheinen keine Fehler zu machen, keine Makel zu haben, ihre Referenzliste gleicht der Traumwelt von Diedrich Diederichsen bis Greil Marcus. Sie holen sich nicht the „Best Of Both Worlds“ (Songtitel), sie nehmen sich gleich das ganze Universum von „Blues, afrikanischer Musik, Jazz und moderner Klassik bis zu minimaler Elektronik“ (Info). Die Musik klingt wie eine mit viel Detailarbeit ausgetüftelte Variante deutschen Pops, die sich basierend auf den Erfahrungen von Blumfeld (nicht bloß weil Sänger/Gitarrist Peter Thiessen dort Bass spielt),Tom Liwa, Cpt. Kirk (Tobias Levin hat wieder produziert) oder Go Plus freizuspielen versucht. Am überzeugendsten sind sie dann, wenn sie wie in „Die Summe der einzelnen Teile“ hymnisch und locker losgaloppieren. Hier verzichten sie auf schöngeistige Verklausulierungen. Vielleicht täte ihnen ein bisschen weniger Anspruch gar nicht so schlecht, so traurig das auch klingen mag. www.kitty-yo.com
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