Kiss :: Psycho Circus
Hard Rock
Für alle, die Kiss bereits in den letzten 25 Jahren für einen schlechten Scherz der Musikgeschichte gehalten haben, dürfte auch das neueste Opus der – in Orignalbesetzung angetretenen – Rocker wenig Erleuchtung bringen. Der große Rest darf sich allerdings über ein grundsolides, mainstreamiges Hardrock-Album freuen, auf dem die Band, entgegen den vielerorts geäußerten Befürchtungen, auf Reminiszenzen an die Soundästhetik der 70er Jahre weitgehend verzichtet. Gene Simmons, Paul Stanley, Peter Criss und Ace Frehley lassen in Songs wie dem kraftvollen Opener „Psycho Circus“ und dem packenden „I Pledge Allegiance To The State Of Rock & Roll“ nostalgischen Zierrat fast gänzlich beiseite und konzentrieren sich auf ihre unzweifelhaften Stärken: krachige Gitarren-Riffs und hymnische Gesangsrefrains. Ihre Songs klingen heute fast wieder so schnörkellos wie vor 20 Jahren. Das einzige Problem von Kiss 1998 ist der Mangel an guten Hooklines und Melodien. Einige der Stücke versinken leider bereits nach wenigen Sekunden in einem pomadigen Soundbrei. Und aus diesem findet das Quartett nur selten einen Weg heraus. Trotz all der kleinen und großen Schwächen ist PSYCHO CIRCUS keine Enttäuschung, nur eben auch kein bahnbrechendes Album. Kiss sind am Ende dieses Jahrtausends mit ihrer Mischung aus Glam, Hardrock und Pop erfrischender als viele Bands der sogenannten Alternative-Metal-Szene.
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