Luke Blair :: Chord
Weniger couchzentriert als zuvor prüft Lukid auf seinem aktuellen Album die Kollaborationsfähigkeit seines Downbeat mit Sounds aus dem alten Chicago-House.
Was Luke Blair vor gut dreieinhalb Jahren auf dem fantastischen Onandon in Sachen angewandter Beatwissenschaften veranstaltete, ist mit jedem Superlativ jämmerlich untertrieben beschrieben. Auch dem Nachfolgealbum Foma, das mit irren Drum-Samples und Post-Dilla-Frickeleien viel mehr als bloßes Kopfnickerfutter war, schickte er die Konkurrenz zum Üben nach Hause. Jetzt erscheint Chord als Triple-LP, garniert mit drei Tracks des Vorgängers, die erstmals auf Vinyl veröffentlicht werden. Der eigentlich nur als 12-Inch vorgesehene Release wuchs bald auf Albumgröße an, da Werk-Discs-Labelchef Actress von Lukids neuen Tracks schwer begeistert war. Eine weise Entscheidung. Luke Blair geht auf Chord einige neue Wege, legte sich Theo Parrish auf die Kurzwahltaste und lässt die bekannten Tracks unmerklich zwischen den neuen verschwinden. Dunkle und verschwommene Beatskelette wie „Child Of The Jago“ und „Spiller“ oder die schon fast dreckig angehousten Tanzflächenantaster wie „Stripes“ und „Through Gritted Teeth“ suhlen sich im langsam einsickerndem Rhythmus und benebeln das Ohr. Highlights sind auf diesem Niveau naturgemäß schwer auszumachen, das völlig wahnsinnige „Hair Of The Dog“ erhält dank seiner Vocalsamples und dem mit Lukids Trademarksounds gepaarten, treibenden Beat dennoch den Sonderpreis für den Track des Jahres. Einmal verbeugen, bitte.
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