Lyle Lovett And His Large Band – It’s Not Big It’s Large
Lyle Lovett ist ein Mann, der sich manches leistet. Eine Frisur, die an einen Wischmob erinnert. Zeitweilig einen Hollywood-Superstar als Gattin. Stilistische Freiheiten und einen subtil-subversiven Witz, die ihn jener Country-Klientel, die ihm in der Frühphase seiner Karriere nach oben half, zunehmend entfremdet haben. Und ein Tourensemble, für das der Begriff „Large Band“ fast eine Untertreibung darstellt, umfasst es doch neben der üblichen Rhythmusgruppe, Piano und zwei Gitarristen noch vier Bläser, dazu Streicher, Mandoline, Steel Guitar und einen zusätzlichen Percussionisten. Zum zweiten Mal nach 1989 hat Lovett ein Album veröffentlicht, bei dem er dieses Ensemble mit in die Interpretenzeile nimmt. Was etwas merkwürdig anmutet, weil die umfangreiche Bläserabteilung eigentlich nur in den ersten beiden Tracks zum Zug kommt: dem Opener, einer temporeichen Bigbandjazz-Fassung von Lester Youngs „Tickle Toe“, und dem Wüstenblues „I Will Rise Up“. Die restlichen Songs, alles Lovett-Originale, oszillieren zwischen Country, Folk, Blues, Gospel („Ain’t No More Cane“) und Bluegrass („Up In Indiana“) mit den Gaststars Jerry Douglas und Bela Fleck), erzählen die üblichen augenzwinkernden Lovett-Geschichten und tragen mitunter schwer an ihrer luxuriösen Instrumentalausstattung.
www.lylelovett.com
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