Marc Cohn :: Innen-Spiegel
Eine schwierige Ausgangssituation: Nach Marc Cohns erfolgreichem 91er-Debüt wartete die Musikwelt auf ein Album, dos seinem Vorgänger in qualitativer Hinsicht zumindest ebenbürtig sein sollte. Entsprechend hoch war der Erwartungsdruck, der auf dem eher introvertierten Amerikaner lastete. Doch Cohn blieb cool und konzentrierte sich auf seine Fähigkeiten als Sänger und Stückeschreiber.
Zwar befördern ihn seine Lieder nicht zwangsläufig zum .besten Singer/Songwriter der 90er“ (wie der Beipackzeltel seiner Plattenfirma gern glauben machen mächte), sie widerlegen andererseits aber all jene, die in Cohn nur einen »Bruce Hornsby for a year“ sehen wollten. Immerhin: „Walk Through The World* ist genau die optimistische, aus Sehnsucht nach Liebe und Nähe gemeißelte Single, die uns rund um die Uhr im Radio verfolgen wird. Den eher introvertierten Grund-Tenor des Albums aber trifft sie nicht.
Unterstützt von Bonnie Rairt, Jim Keltner und David Hidalgo verfolgt Cohn einige autobiographische Fährten seines Debüts fast obsessiv weiter. So zum Beispiel dos Nicht-Verhältnis zu seinem Voter. Das gospeltrunkene .Baby King“ dagegen entstand wohl eher unter dem Eindruck frischer Vaterschaft. Der beste Song auf RAINY SEASON aber bleibt „Rest For The Weary“. Frei von Peinlichkeit geht hier Persönliches in Allgemeingültigem auf.
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