Mariam the Believer

Love Everything

Repeat Until Death/Cargo

Woran glaubt sie nur, diese ­Mariam Wallentin? Klare Sache: an die Wiedergeburt von Lisa Stansfield als Kammerpop.

Vorsicht ist geboten bei Menschen, die behaupten, sie lieben alles und jeden. Die Musik „so querbeet“ hören. Die nichts so richtig ­scheiße finden. Hippiespießer oder Psychos meist.

Was also tun mit einer Platte, die LOVE EVERYTHING heißt? Aufgenommen von einer Künstlerin, die sich leutselig ­Mariam The Believer nennt? Zynismus off, anhören. Immerhin hat diese Mariam Wallentin aus Schweden, Teil des Folk-Duos Wildbirds & Peacedrums, bereits ein sinistres Solodebüt namens BLOOD DONATION veröffentlicht.

Und, Überraschung: Keinen Harmonie-Stuss, sondern puren Pop, der sich hübsche Kapriolen leistet, strickt Wallentin diesmal. Sehr spielerisch, wenig verspielt klingen dabei die Arrangements: Freak-folkige Streicher, Bläser aus dem 80s-Fundus und jazzige Percussions verweben sich zu einem schicken Soundkleid für Wallentins Stimme.

Allzu wohltemperiert-erwachsen wird es zum Glück nicht: Unter den Perlweinplatten ist dies der Aperol Spritz mit Orangenscheibchen. Und während der so freundlich herumprickelt, bekommt man eine Ahnung, woran diese weltumarmende, allesliebende Mariam glaubt: An die Aussöhnung von Kammer- und elegantem Mainstreampop der Marke Lisa Stansfield. Soll sie ruhig.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.