Matmos – The West
„Die Musik, die THE WEST werden sollte, entstand aus einem soziale» Anlass“, schreibt Drew Daniel in den Liner Notes zur Wiederauflage des Albums von 1999. Zur Hochzeit eines Freundes beherbergte Daniel damals ein paar Gäste, die er eine ganz spezielle „Miete“ entrichten ließ: Sie spielten akustische Gitarre, Banjo, Schlagzeug, durften Wittgenstein-Texte rezitieren und wurden dabei aufgezeichnet. Dazu kamen die freigestellten Gitarrenfiguren, die Dave Pajo seinem Highschool-Kumpel Daniel via DAT-Tape zukommen ließ. Aus den diversen Fragmenten begannen Drew Daniel und sein Partner in crime bei Matmos, M.C. Schmidt, diese fünf Tracks zu basteln – elektronische Musik, die sich doch sehr organisch anfühlt und ihre Soundquellen gerne verrät. Am Anfang von „Action At A Distance“ ist Pajos Gitarre gegen den Klang von tropfendem Wasser gestellt, später soll, wer ganz genau hinhört, sogar hören können, wie Mr. Schmidt in den Seiten einer Bibel blättert. Aus den instrumentalen Schnipseln und den Alkagsgeräuschen haben Matmos eine knapp 50-minütige Electronica-Sinfonie gebaut, die Momente des Zufälligen mit Momenten der Komposition grandios verbindet. Zehn Jahre nach seiner Erstauflage steht THE WEST als großer Hybride da, darf man dazu jetzt Organica sagen?
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