Matthew Herbert :: One One

Accidental/PIAS/Rough Trade

Elektro-Pop: Mit dem ersten Teil der One-Trilogie ist Matthew Herbert für seine Verhältnisse ein zugängliches Album gelungen.

Mit There’s You And There’s Me, dem letzten Album der Matthew Herbert Big Band, hatte der Musikkonzeptualist aus England seinen Samplewahn konsequent auf die Spitze getrieben. Am Produktionsprozess des Albums, auf dem 2000 Samples zum Einsatz kamen, waren 350 Leute beteiligt. Mit One One präsentiert er nun eine radikale Abkehr von dieser ihn zunehmend einengenden Arbeitsweise, nur um mit Teil zwei, One Club, und Teil drei, One Pig, in den nächsten Monaten das Ganze wieder langsam auf die Spitze zu treiben. Die zehn Songs von One One, die Herbert alleine eingespielt hat, stellen in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur in seiner Karriere dar. Zum ersten Mal hat er sich selbst an Mikrofone gewagt, was ihm nach eigener Aussage nicht gerade leicht gefallen ist. Von den inneren Kämpfen und Krämpfen während der viermonatigen Aufnahmephase ist auf den ruhig dahingleitenden, oft sogar erstaunlich poppigen Stücken kaum etwas zu bemerken. Matthew Herbert hat mit One One als Musiker wieder zu sich selbst zurückgefunden. Dabei ist die Platte, seine persönlichste seit langem, weit mehr als nur eine erzwungene Fingerübung. Jeder Song für sich genommen ist ein kleines, sensibles Kunstwerk, ein in sich geschlossener Klangkosmos, der doch ohne die daneben stehenden Tracks nicht richtig funktionieren würde.

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Matthew Herbert