Micah P. Hinson

The Holy Strangers

Full Time Hobby/Rough Trade

Staubige Americana-Groß­erzählungen von verdaddelten Träumen und zerschellten Leben.

Jetzt kommen sie, die ersten gro­ßen Americana-Alben nach dem Trump-Schock. Wäre ja auch verwunderlich, wenn die US-Songwriter die Politik links liegen lassen würden, selbst Dylans Ansatz, immer weitere Songs aus der goldenen Vergangenheit nachzuspielen, kann man als starke Geste interpretieren: Es war einmal Amerika …

Auch Micah P. Hinson schaut zurück auf den amerikanischen Mythos, das hat er auf seinen Alben schon immer gemacht, doch entfaltet der nostalgische Blick auf THE HOLY STRANGERS mehr Kraft. Das Album erzählt von den großen amerikanischen Tragödien: verlustreiche Kriege fernab der Heimat, verdaddelte Träume und zerschellte Leben.

Es gibt Promofotos von Hinson, auf denen er – Mitte 30 – noch immer aussieht wie ein jugendlicher Hilfsarbeiter auf einer Farm in seiner texanischen Heimat. Für das Cover von THE HOLY STRANGERS ließ er sich als älterer Mann illustrieren, halb Dandy, halb Professor. Dieses Selbstbild gibt ihm die Autorität für seine Storys, von denen „Micah Book One“ die längste ist, eine biblische Geschichte über Fleisch und Schnaps, das Böse und die vermeintliche Erlösung.

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Die Musik dazu hat Hinson auf analogen Maschinen aufgenommen, man hört den Staub, die Mühe, den Schweiß. Americana Noir – beim Hören bitte die konzeptionell nahestehende HBO-Serie „Carnivale“ wiederentdecken.