Midnight Sister

Saturn Over Sunset

Jagjaguwar/Cargo

Psychedelischer Kammerpop von einem Newcomer-Duo aus dem San Fernando Valley. Hin und wieder kommt etwas um die Ecke, das in Idee und Ausführung dann doch überrascht.

Juliana Giraffe und Ari Balouzian ist mit SATURN OVER SUNSET eine solche Überraschung gelungen. Giraffe singt meist abgeklärt und kühl wie eine Trish Keenan, die älter als 42 hat werden dürfen. Hin und wieder übernimmt Kumpel Balouzian, der ansonsten aber hauptberuflich für Arrangements (u.a. für Tobias Jesso Jr. und Alex Izenberg) verantwortlich ist.

Und die haben es in sich. Zwischen komplettem Orchester und irrlichterndem Piano, zwischen viel Hall und dünnen Filterchen, leiernden Tonbändern und stoischem Schlagzeug, wirrer Elektrotechnik und friemeligem Bass entfalten Midnight Sister ein üppiges Klangpanorama, an dem nicht nur (aber vor allem) Besitzer guter Wiedergabegeräte ihre helle Freude haben werden.

Sie streuen wie nebenbei Zitate von Strawinsky ein und unternehmen Ausflüge in die psychedelischsten Siebzigerjahre, ohne bei aller Detail- und Klangverliebtheit die Melodie und den Song aus den Augen zu verlieren – bis zum nächsten Rhythmuswechsel, der nächsten Volte. Fingerschnippen aber, mindestens, geht immer.

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