Nina Hagen :: Revolution Ballroom
Früher war der Berliner Rockröhre nichts zu verrückt — musikalisch wie privat. Vom Weltenbummler-Dasein angeödet, drang sie bisweilen sogar in außerirdische Sphären vor. Doch schon mit ihrem letzten Album (STREET) kehrte die spocige Lady aus dem Nirwana auf den Boden der Tatsachen zurück. Und genau dort scheint sie sich momentan auch am wohlsten zu fühlen. Denn ihr neuestes Werk klingt für Hagen’sche Verhältnisse geradezu .normal‘. Zwar springt die Wahl-Pariserin noch immer munter von einer Sprache zur anderen und klaut ihre Musik aus verschiedenen Erdteilen zusammen, doch geschieht dies inzwischen in einem rational nachvollziehbaren Rahmen. Weder der Disco-Rocker ,So Bad“ noch vereinzelte Blues-Adaptionen (und auch nicht Ninas Nähe zu Hot Chocolate in ,Gypsy Love‘) können Verwirrung stiften. Frau Hagen, so scheint’s, wird longsam erwachsen — was ihrer Musik letztlich nur zugute kommt. Denn mit REVOLUTION BALLROOM könnte eine der besten Stimmen der internationalen Rock-Szene endlich wieder jene Anerkennung finden, die ihr von Hous aus zusteht,
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