Nirvana :: Live At Reading
Endlich mal wieder eine Nirvana-Veröffentlichung, die der gemeine Cobain-Jünger brauchen kann. Ja, ja, melkt die Cash-Kuh ruhig weiter. Für diese reichhaltige Milch löhnt man nämlich gerne. Die Nirvana-Show beim 1992er Reading Festival hat in etwa so einen legendären Ruf wie der Woodstock-Gig von Jimi Hendnx. „Live At Reading“ wird diesem Renommee durchaus gerecht. Kurts Organ röhrt, die Fender Mustang quiekt, Grohl drischt wie ein Ochse, und Novoselic erzählt unterirdische Witze: „An invisible man goes to tbe doctor. The reeeptionist takes a look at the schedule and says: J’m sorry, but the doctor can’t see you right now.'“ Das ist Grunge, das sind die 90er, das ist längst verwehter Zeitgeist, Baby! Dafür hat das Vierergespann (zählt man den punktuell eingesetzten Gogo-Mosherdazu) schließlich extra am Vorabend geprobt – zumindest laut eigener Aussage. „Live At Reading“ untermauert mit seinen 25 ungeschliffen vorgetragenen Songs nicht nur die unbändige Kreativität der wahrscheinlich wichtigsten Band der letzten 20 Jahre, die DVD dokumentiert auch die mit der Zeit gewachsenen Ansprüche an Live-Events: Mit der popeligen Lichtshow, die Nirvana damals zur Verfügung hatten, würden sich heutzutage nicht mal mehr drittklassige Dorfbands zufrieden geben. Aber wen interessiert’s? Whatever, never mind.
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