Nirvana :: Teen Spirit: The Tribute To Kurt Cobain

1991, als Nirvana mit brachialer Härte mitten hinein in eine immer müder gewordene Musikszene U3I preschten und als Speerspitze des Grunge Erfolge um Erfolge einheimsten, wäre man zweifelsohne noch froh gewesen um diese sympathisch-unprofessionell wirkende, unautorisierte Dokumentation. Der ungehobelte Slacker-Charakter hätte durchaus noch etwas von einer rührseligen Authentizität vermittelt. Rund 15 Jahre, zahlreiche überflüssige Best-Of-Compilations, überteuerte Sammler-Boxen, mißlungene Quasi-Biopics („Last Days“ von Gus van Sant) und allerlei Krimskrams danach, erscheint diese gewiß gutgemeinte Huldigung jedoch wie die weitere Ausschlachtung eines ohnehin schon maßlos ausgereizten Themas. TEEN SPIRIT – THE TRIBUTE TO KURT COBAIN dokumentiert das Leben und die Hintergründevon Nirvana und Kurt Cobain zwar in teilweise sehr interessanten, exklusiven Interviews mit Bandmitgliedern. Freunden, Fans und anderen Wegbegleitern. In konzentrierten Bildern und bemerkenswerten Statements werden somit Wirken und Wirkung Kurt Cobains von Regisseur Steve Graham schlüssig nachvollzogen – von seinem Aufbruch aus der Kleinstadt Aberdeen im Staate Washington bis zu seinem persönlichen Scheitern und seinem Suizid. Allerdings muß das alles ohne einen Original-Ton von Nirvanas Musik auskommen, statt dessen gibt es Songs von identitätslosen Erbfolgern. Die Wiederaufbereitungsanlage läuft also auch anno 2006 wie geschmiert. Allerdings wirklich nur für nimmersatte Nostalgiker.

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