Poco – Original Album Classics

Vor über 30 Jahren hat ein geschätzter Kollege im Musikmagazin Ihres Vertrauens mal über den Sänger Frankie Miller sinngemäß geschrieben: Wer ihn höre, sei begeistert von seiner Stimme und den Songs, begebe sich unverzüglich in einen Plattenladen und kaufe-ein Album von Rod Stewart. Ein ähnliches Schicksal wie Miller war auch Poco beschieden,jener Band, die Richie Furay und Jim Messina gründeten, als es mit der so kurzlebigen wie epochalen Formation Buffalo Springfield, featuring Neil Young und Stephen Stills. den Bach hinuntergegangen war: Bis Mitte der 70er stand das Quintett mit seinen flockigen, sanft dahinfließenden Countryrock-Songs stets im Schatten der Eagles-und als die Adler schließlich abstürzten, war man, mittlerweile ohne Furay und Messina, nur noch „just another band from LA“, die mediokre Mainstream-Konfektionsware produzierte. Aber vielleicht hilft ja die neue Sony BMG-Serie original album classics dabei,den Ruf von Poco ein wenig aufzumöbeln. In dieser Reihe sollen nämlich fortan fünf Alben eines Künstlers/einer Band im Original-Artwork,dankenswerterweise ohne Bonustracks und Booklet in einer handlichen Box neu aufgelegt werden. Im vorliegenden Fall entstammen sie der frühen, also besten Phase von Furay. Messina, Rusty Young, George Grantham und Randy Meisner (einem späteren Eagle) bzw.Timothy B.Schmit(noch einem späteren Eagle): pickin’up the pieces (1969), POCO (1970), FROM THE INSIDE (l97l). A COOD FEELIN’TO KNOW (1972) Und CRAZY EYES (1973). Der immer leicht bekiffte Westcoast-Country-Rock sprudelte damals noch wie ein frischer Quell, die Melodien schweben himmelwärts, die Harmoniegesänge scheinen direkt von Wolke sieben zu kommen, die Rhythmusgruppe Schmitt/Grantham sorgte für die nötige Erdung.

>www.poconut.com