Portugal. The Man
SHISH
KNIK/Thirty Tigers/Membran (VÖ: 7.11.)
Rock für das Jahr 2025: nervös, dringlich, uneinheitlich, unterschwellig politisch.
Neben einer Diskografie mit nun elf Alben hat die Band aus Portland auch ein beachtliches Register an Initiativen zu bieten, die diese Gruppe ins Leben rief oder unterstützt. Darunter eine global orientierte Menschenrechts-NGO, aber auch lokale Kampagnen, um Kindern mit seltenen Gen-Erkrankungen zu helfen oder Menschen mit Behinderung Zugang zu Konzerten zu verschaffen. Ihrer Musik hört man den politischen und gesellschaftlichen Aktionismus kaum an.
Was jedoch auffällt: Das neue Album SHISH bietet ein paar Härten, die die Band zuletzt nur noch selten zeigte. „Pittman Ralliers“ ist wütender Hardcore, „Mush“ HochtempoProg, „Angoon“ grüßt aus dem Alternative-Rock-Hype der Neunziger, bei der Single „Denali“ lauert unter der Funk-Pop-Oberfläche eine offensichtliche Nervosität, der Titelsong klaut sich Elemente aus der englischen Big-Beat-Bewegung.
Die Dringlichkeit und Beweglichkeit der Musik macht SHISH zu einer Platte mit vielen Ecken. Und damit eben auch zu einer, die mit den Mitteln der Rockmusik zeigt, wie sich die Welt im Jahr 2025 darstellt.
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.



