Das Londoner Abschluss-Konzert der Reunion-Tour mit unterhaltsamen Zugaben.

Eine der positiven Überraschungen des letzten Jahres: Bryan Ferry, Phil Manzanera und Andy Mackay, als Roxy Music wieder vereint auf den Bühnen der Welt. Und diese Reunion hatte rein gar nichts von nostalgischer Repertoire-Verramsche und Greatest-Hits-Behäbigkeit. Die Band, verstärkt um ihren alten Session-Drummer Paul Thompson und Edel-Gitarrist Chris Spedding, bot eine zeitgemäße Mischung aus frühem Glam und spätem Kuschelrock – ganz und gar unpeinlich, sehr elegant, sehr charmant. Die vorliegende DVD dokumentiert die zweistündige Show mit allen Repertoire-Highlights, dem prächtig aufgelegten Bryan Ferry und einem regelrecht euphorisierten Publikum. Das alles ist angenehm ruhig gefilmt, klanglich einwandfrei aufbereitet und dramaturgisch geschickt geschnitten – ein Genuss. Die Zugaben: eine aufschlussreiche Doku, darin Interviews mit den Beteiligten, Ausschnitte der Konzert-Rehearsals und Teile der launigen Pressekonferenz, mit der Ferry, Manzanera und Mackay in London ihre Reunion bekannt gaben. Fazit: ein feines Souvenir, zumal man hier interessante Kleinigkeiten erfährt, die Konzertbesuchern normalerweise verborgen bleiben. So stellt Andy Mackay bei Betreten der Apollo-Garderobe resigniert fest: „Immer dasselbe: große Städte, große Konzerte – beschissene Garderoben.“ Der Ärmste.