Album der Woche

Siriusmo

BULETTEN UND BLUMEN

Monkeytown (VÖ: 21.11.)

Knackige (und auch ironische) Electrofunk-Tracks aus dem Spieleparadies von Moritz Friedrich.

Hier dürfen wir die Selbstbeschreibung von Moritz Friedrich aka Siriusmo zitieren: „Ich bin eine komplette Band. Niemand beherrscht sein Instrument wirklich, aber alle tun so, als ob – immer mit der Angst, dass die anderen es merken könnten.“ BULETTEN UND BLUMEN ist Siriusmos viertes Album auf dem Label der befreundeten Monkeytown-Macher von Modeselektor. Seit COMIC (2017) hatte sich der Berliner Produzent und Remixer musikalisch dort nicht mehr via Longplayer geäußert.

Rein geht’s in dieses fleischlichpflanzliche Vergnügen mit einem Erklärstück auf Beats: „That Could Function As A Song“. Ein kräftiger Electrofunktrack mit ein paar manipulierten Stimmen zu Beginn und plappernden Old-School-Bässen. Was Siriusmo folgen lässt, ist eine Sammlung von Variationen und Kommentaren dazu, mal House-, mal Disco-orientiert („Ok So“).

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„The Synthesizer Has Been Drinking“ krängt wie ein falsch beladener Dampfer, mit Breakbeats befindet Siriusmo sich „In der Klemme“. Und „Lehm“ featuring Erobique und Dana, eine Neufassung von Claire Waldoffs Berlin-Klassiker, klingt wie ein Auszug aus einem hinter der Electrotheke eingesungenen Nina-Hagen-Schlager: „Wer schmeisst denn da mit Lehm, der sollte sich was schehm“. Diese Musik riecht manchmal nach Bulette. Danke für die Blumen auf jeden Fall.

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.