Soul Center :: General Eclectics
Shitkatapult/Alive
Techno im Zeitalter seiner technischen Verwaltbarkeit. Die vierte Ausgabe von Thomas Brinkmanns Reihe SOUL CENTER
Soul Center, das lautmalt sich fast wie Jobcenter. Und tatsächlich klingt auch GENERAL ECLECTICS ein wenig nach solider Verwaltung des im Albumtitel angedrohten Eklektizismus. Den treibt Thomas Brinkmann mit dem vierten Album seines Seelenzentrums bisweilen allerdings so auf die Spitze, dass er zum reinen Selbstzweck verkommt: Die Covergestaltung verweist auf HAUS DER LÜGE der Einstürzenden Neubauten, die man dann aber in der Musik vergeblich sucht. Für die Texte der beiden einzigen Vocal-Tracks hat sich Brinkmann bei russischen Futuristen bedient, aber seine Beats rekapitulieren eher die postmodernen Tage auf dem Tanzboden, als Funk und Soul sich scheinbar problemlos im endlosen Gewummer der Bassdrum auflösten. Wenn man aber die Querverweise, Referenzen und Anspielungen abzieht und sich auf die reinen Tracks besinnt, gelingt Brinkmann einigermaßen Erstaunliches: Ohne sich bei simplen Taschenspielertricks wie den gesampelten Stimmen schwergewichtiger Soulsängerinnen zu bedienen, versetzt er seinen puckernden Minimalismus mit einer wundervollen Wärme, wie sie bis heute nur selten im Techno anzutreffen ist. Und in einem Arbeitsamt erst recht nicht.
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