Sparks – Exotic Creatures of the deep
Ein Rekord im Guinness Buch ist ihnen garantiert. Führten doch die Sparks im Mai und Juni 2008 an 20 aufeinander folgenden Tagen in London in chronologischer Reihenfolge jedes ihrer 20 Alben komplett auf -inklusive Singles, B-Seiten und Kuriosem als Zugaben. Am 21. Tag folgte dann die Premiere von exotic creatures of the deep, dem aktuellen Werk der Brüder Ron und Russell Mael aus L.A., denen ein mehrjähriger Aufenthalt in England allerdings so viel britische Noblesse beibrachte, dass sie seither stets für Briten gehalten werden. Die Sparks entfalten auf ihrem 21. Studioalbum nach den beiden eher experimentell ausgerichteten Prog-Rock-Vorgängern LIL BEETHOVEN Und HELLO YOUNG LOVERS erneut ihre über die Jahrzehnte hinweg kultivierte Affinität zu klassischem Brit-Pop. Klar, dass bei so einem luftigen Konzept zuerst die beiden Single-Anwärter angenehm auffallen: „Good Morning“ würde sich auch gut im Repertoire von Mika und den Scissor Sisters machen. Herrlich überdreht wie der Klassiker „This Town Ain’t Big Enough For The Both Of Us“ klingt die Ode „Lighten Up Morrissey„, eine Hommage an den seit seinem 14. Lebensjahr glühenden Sparks-Fan Morrissey, der in LA. ganz in der Nähe von Russell Maels Haus wohnt. Dass die ungleichen Brüder selbst noch immer Pop-Fans sind, machen sie mit „Intro“, „Strange Animal“, „Photoshop“ und „Let The Monkey Drive“ klar, die Rons Idol Brian Wilson in üppigen Streicher-Arrangements zu nicken und durchaus auf dessen Kultwerk SMiLE passen würden. „Can’t Believe You Would Fall For All The Crap In This Song“ reminisziert auf selbstironische Weise die elektronische Giorgio-Moroder-Phase, als die beiden das Konzept Synthie-Pop-Duo erfanden, mit dem wenig später Soft Cell, Erasure und die Pet Shop Boys absahnten. VÖ:4.10.
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