Steely Dan :: Marian McPartland’s Piano Jazz
Jazz not Jazz: Donald Fagen & Walter Becker outeten sich im Radio als Duke-Ellington-Fans.
Sie ist seit einem Vierteljahrhundert für das amerikanische Jazz-Radio das. was John Peel für die englischen Underground-Frequenzen war: Die Pianistin.Marian McPartland holt regelmäßig Jazz-Giganten in ihre Show „Piano Jazz“, in der dann reichlich gefachsimpelt und gejammt wird. Daß danach die Mitschnitte auch auf CD erscheinen, ist zumindest für die sammelwütigen Anhänger von Steely Dan ein Glücksfall. Als erste Pop-Band bekamen Donald Fagen & Walter Becker 2002 die Gelegenheit, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Über die Maßstäbe, die ein ordentlicher Pop-Songtext erfüllen muß, und über die gemeinsame College-Zeit, in der man sich gegenseitig die neuesten Jazz-Platten vorspielte. Seitdem gehören für Fagen und Becker nur die ganz Großen zum Favoritenkreis: Charles Mingus, Grant Green, Coleman Hawkins, Jim Hall und nicht zuletzt Duke Ellington. In piano jazz lassen die beiden den Worten zudem Taten folgen. Unterstützt von Bassist Jay Leonhart und Schlagzeuger Keith Carlock, liefern Steely Dan eine geschmeidig swingende Version von Ellingtons „Limbo Jazz“, erinnern mit edlem Stampf-Rhythmus in W.C.Handys „Hesitation Blues“ an Louis Armstrong. Wie nah Pop und Jazz bei Steely Dan aber tatsächlich beieinanderliegen. haben sie nicht nur mit Mega-Hits wie „Ricky Don’t Lose That Number“ unterstreichen können. Wenn Donald Fagen und Walter Becker nun im Radio-Studio eigene Klassiker wie „Josie‘ und „Black Friday“ akustisch und lässig hinlegen, ist der Atem der Black-Music-Urahnen überdeutlich zu spüren.
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