Superchunk

What A Time To Be Alive

Merge/Cargo

Die Indie-Rock/Power-Pop-Veteranen spielen sich die Wut aus den Köpfen. 

„Break the glass, don’t use the door. This is what the hammer’s for“ – so lautet der Refrain von „Break The Glass“, der ersten Superchunk-Single seit vier Jahren. Ihre Erlöse gingen an eine Bürgerrechtsorganisation. Der Song steht repräsentativ für das elfte Album der Band aus North Carolina. Der Titel What a Time to Be Alive trieft vor Sarkasmus, die Songs tun es noch mehr: Besonders der Titelsong ist trotz des mitsingbaren Refrains so ätzend wie kaum etwas, was Superchunk bisher veröffentlicht haben. Und der ansonsten so umgängliche Frontmann Mac McCaughan klingt wie ein Flanellhemd-tragender Hulk, wenn er in „All For You“ droht „I’m not a violent person, but fight me“.

Der Grund für so viel Wut? Er sitzt im Weißen Haus. Trump hat auch diese Gruppe, die in fast 30 Jahren kein einziges schwaches Album gemacht hat, zu frischem Tatendrang genötigt. Dass Bassistin Laura Ballance wegen einer Gehörkrankheit nicht mehr mit der Band proben konnte – egal, es musste alles raus. „Reagan Youth“ ist eine tiefe Verneigung vor der gleichnamigen antifaschistischen Hardcore-Band aus New York, „Cloud Of Hate“ richtet sich gegen die, die einen ignoranten Rassisten stützen: „I hope you die soon“. Subtiler waren Superchunk definitiv schon mal, aber 2018 ist die Zeit für Doppeldeutigkeit vorbei.

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