The Black Keys

Delta Kream

Nonesuch/Warner (VÖ: 14.5.)

Das einst bahnbrechende Duo kehrt endgültig zu seinen Blues-Wurzeln zurück. Schon schade.

Das, was die Black Keys – vor allem auf EL CAMINO von 2011 – für einen kurzen, aber umso heftigeren Popmoment so großartig machte, war ihre Fähigkeit, den Blues mithilfe der simpelsten Mittel aus Gitarre, Schlagzeug und Gesang in ein Pop-Korsett zu zwängen, ohne seine urwüchsige Kraft zu kompromittieren.

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Ein Jahrzehnt später, zwei eher halbgare Alben, eine Beinahe- Auflösung und eine Band-Therapie später darf man feststellen: Mit ihrem zehnten, in nur zwei Tagen eingespielten Album DELTA KREAM verabschieden sich Gitarrist Dan Auerbach und Schlagzeuger Patrick Carney endgültig von der elektrisierenden Balance aus schierer Brutalität und selbstverständlicher Eingängigkeit, die sie einst so locker aus dem Ärmel schüttelten.

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Auf DELTA KREAM covert das Duo elf Mississippi-Country-Blues-Oldtimer, die zuvor von John Lee Hooker, R.L. Burnside oder Junior Kimbrough gespielt wurden. Zugegeben, nahezu Dub-artigen Blues- Meditationen wie „Stay All Night“ oder „Going Down South“ lässt sich eine gewisse Faszination nicht absprechen, wenn man sich einlassen will auf entspanntes Grooven, ziellose Melodien und endlose Gitarren-Soli. Aber Pop ist das nicht mehr, und brutal schon gleich gar nicht. Es ist Blues, nicht weniger, aber leider auch nicht mehr.

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