Todd Rundgren

Mein Gott, wie hab ich mich auf jede neue Platte von Todd Rundgren gefreut und wie liebe ich noch heute die meisten! Und jetzt macht er ADVENTURES IN UTOPIA, und zwar so raffiniert und abgesichert, daß man es nicht mal richtig angreifen kann, weil ihm kein Fehler unterlaufen ist außer dem, daß er seine Songs mit einem so beängstigenden Kalkül und Timing auf Perfektion getrimmt hat. Zur Entschuldigung (?) muß man allerdings dazu sagen, daß die gesamte LP Soundtrackmaterial für eine gleichnamige amerikanische Fernsehserie enthält, die so was ähnliches wie damals die Monkees-Serie darstellt. Der Sound ist so massiv und komplex, etwa auf „Shot In The Dark“ und „Road To Utopia“, daß man der Verführung leicht erliegt. Ähnlich ergeht es einem bei den sympathisch-einfacheren „Second Nature“ und dem Queen-ähnlichen „Love Alone“. Philosophiert über die Synthesizerknöpfe hinweg wird auf „Caravan“ und „Very Last Time“ auch zur Genüge – aber mich hat dieses Album fast erschlagen wie ein 3-Tage-Festival. Wer sich auf höchstem Hi Fi-Niveau schlauchen lassen will, bis er erschöpft zum Plattenspieler torkelt – dem sei dieses Utopia empfohlen. Mir sind Rundgrens Solo-Alben lieber.