Ganz der Papa: Jennifer Lynch präsentiert einen eigenartigen Thriller.

Jennifer Lynch ist bekannt als Tochter von David Lynch. Das sieht man ihrer zweiten Regiearbeit an. Jennifer Lynch ist berüchtigt als Regisseurin von boxing helena, einem der unglaublich bizarrsten Filme der Neunziger Jahre. Auch das sieht man unter Kontrolle an. Denn was zunächst so tut wie ein Thriller mit rashomon-Aitibitionen, in dem zwei sehr überkandidelte FBI-Agenten mehrere Zeugen eines grausamen Mordes auf einem Highway getrennt befragen, um den wahren Ereignissen auf die Spur zu kommen, entpuppt sich als enthemmte Übung in Sachen grotesker Ultraviolence, in der sich – ohne dass man hier den Clou des Films verraten würde-die lange Jahre verschollene Julia Ormond von der klemmigen Beamtin zu einer atemberaubend furiosen Amazone mit unkontrollierbarem Beilszwang wandelt. Allein ihretwegen lohnt sich der Kinobesuch. Aber auch die bösartigen Good Cop/Bad Cop-Spiele der Offkers sind einen echten Lacher wert in diesem garstigen Kabinettstück.

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