Walküre :: Start: 22.1.

Walküre ist zwei Dinge auf keinen Fall: Hollywoods Version vom Stauffenberg-Attentat ist nicht das prophezeite Fiasko. Und er ist nicht der von FAZ-Herausgeber und Cruise-Groupie Frank Schirrmacher herbeifantasierte Film, „der Deutschland verändern wird“. Fast ernüchtert stellt man fest, dass es sich bei der Chronik eines versuchten Tyrannensturzes um einen präzisen Thriller handelt, dessen Einzelteile mit höchster Genauigkeit ineinandergreifen und der trotz bekannten Ausgangs eine immense Spannung aufbaut. Eine Art Thirteen Days mit SS-Uniformen. Cruise gefällt mit seiner schnörkellosen Performance im selben Maße, wie der Film als trockenes Men-on-a-Mission-Drama, dessen historische Authentizitat einen Extrakick verleiht. Das ist weniger Wagner als Schweizer Uhrwerk. Dass nebenher fast unhörbar noch ein Ton einer Utopie eines Deutschlands ohne Hitler anklingt, ein Was-wäre-wenn, adelt Walküre.

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