Wavves – Wavvves
Schatzsuche auf einer cannabisüberwucherten Insel, eingekreist von Fuzzbox-Piraten und Slirfpunkwel lenreitern. Vieles an diesem Album erinnert an das letzte Werk der Magnetic Ficlds,DISTORTION! „SunOpens My Eyes“ zitiert zum Ende hin dessen Hit „California Girls“. Ein Stück heißt dann auch „California Goths“ (eins von fünf Goths behandelnden Liedern). Die aufdringlichste Parallele aber ist: derNoise. »ISTOKTI-ON! hieß nicht umsonst so. Stephin Merritt nahm die Drums zwecks Hallvermehrung gar im Flur vor seinem Manhattaner Apartment auf. Der 22-jährige Nathan William hat kein Apartment in Manhattan. Er lebt in San Diego und nimmt vorzugsweise in seinem Schlafzimmer auf. Dort jagt er seine spinnerten, sonnenscheindurchfluteten Schrammelsongs über Langeweile, deren Ursache und Heilmittel: Dope und, wie gesagt, Goths durch allerhand verzerrende Maschinen auf den Vierspurrekorder. LoFi ist das übergeordnete Konzept: eine Demo gegen die Audiophilenfraktion; gegen den Hochglanzsound so genannter Rockbands. Sehr viel reduzierter kann man heutzutage wohl nicht klingen. Auch der Titel könnte kaum weniger sein: Von dem der Vorgängerplatte WAVVES unterscheidet er sich nur durch ein weiteres „v“. Style statt Songs? Mitnichten, spätestens beim zweiten Hören tritt der The-Jesus-And-Mary-Chain-Effekt ein, wird der Vordergrund zum Hintergrund, zur Dekoration und legt 14-mal autarke Musik frei.
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