Yoko Ono
Yes, I’m A Witch
Avantgarde: Die Lennon-Witwe, remixt vom "who is who"des Indie-Zirkels.
Al Bundy musste bei ihrer Musik weinen, die Ärzte widmeten ihr einen 37-Sekunden-Song, und Millionen von Beatles-Fans auf der ganzen Welt machen sie immer noch für das Ende der Fab Four verantwortlich. Da zeugt es schon von Humor, wenn die Lennon-Witwe mit dem Titel dieses Albums zugibt: „Ja, ich bin eine Hexe.“ Als solche verfolgt sie mit diesem Spätwerk, das aus Remixen von Songs aus ihrem Solorepertoire besteht, ein fast schon diabolisches Ziel: Sie sucht die musikalische Rehabilitierung. Die 74-Jährige missbrauchtdieangesagten kreativen KöpfeausHip-Hop, Dance, Rock und Electronica. um ihren unliebsamen Stücken von einst Credibility zu verleihen. Was trotz illustren Namen wie Catpower, Antony And The Johnsons, Le Tigre, The Sleepy Jackson, Apples in Stereo und Craig Armstrong nur bedingt funktioniert. Denn Onos Stimme ist zu gewöhnungsbedürftig. Esgibt aber durchaus positive Momente. Etwa wenn Shitake Monkey „0′ Oh“ in ein nettes Jazz-Gewand kleidet, wenn Blow Up „Everyman… Everywoman“ in einen 60s Beat pressen, wenn Porcupine Tree „Death Of Samantha“ auf einen akustischen Space-Trip schicken. Auch nicht schlecht: das Feedback-Inferno von Jason Pierce(„WalkingOn Thinlce“) und derAnarcho-Rock der Fläming Lips („Cambridge 1969“). Doch sobald Yoko Ono in schrillen Kreischgesang verfällt, ist alles zu spät.
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