Stephen O’Malley, Randal Dunn und Oren Ambarchi stammen alle drei aus dem Dunstkreis der Drone-Helden Sunn O))). O’Malley ist eines der beiden offiziellen Mitglieder, Dunn Produzent und Ambarchi Session-und Live-Gitarrist. Da liegt der Gedanke nahe, KAIROS wäre wieder ein Monster aus Noise-Gewittern und Doom-Gekreische geworden. Doch es ist das Gegenteil. Das dürfte vor allem daran liegen, dass KAIROS ursprünglich Auftragsmusik war, für den gleichnamigen Kurzfilm von Alexis Destoop. Die Sessions waren jedoch so fruchtbar, dass man kurzerhand ein ganzes Album vollbekommen hat; Dunn, zunächst nur als Produzent an Bord, wurde zum gleichberechtigten Partner ernannt und konnte seine Vorliebe für alte Synthesizer durchsetzen. Die größte Überraschung aber dürfte eine andere sein: Es gibt Beats! Und die stehen manchmal sogar im Mittelpunkt. In „That Space Between“ winden sich Glockenspiele und bedrohliche Gitarren schlingpflanzenartig ums Schlagzeug herum. „Circumstances Of Faith“ f lirtet dagegen mit Ambient und wird von etwas angeführt, das nach einer erkälteten Sitar klingt. Den Höhepunkt bildet allerdings „Sometimes“: Gastsängerin Ai Aso flüstert über etwas, das in der Welt von Ambarchi, Dunn und O’Malley fast schon als Folksong durchgehen würde. Der Drone Metal von „Ebony Pagoda“ wäre da gar nicht mehr nötig gewesen. *****