Silke Besa will nicht ‚Everybodys Darling‘ sein


Das Schlimmste, was ein Schwabe machen kann, ist zu versuchen, Hochdeutsch zu sprechen! Also singe ich auf Englisch. Außerdem sind die Leute da lange nicht so kritisch mit den Texten.“ So einfach ist das wobei Silke Besä, Schwester des Normahl-Sängers Lars Besä, noch über einen nicht zu verachtenden Vorteil verfügt: Ihr Lebensgefährte Steven Haworth fungiert als Co-Textautor und dürfte zudem für Silkes astreinen Cockney-Akzent verantwortlich sein. Musikalisch läßt sich die 29jährige Stuttgarterin nicht festlegen – ob deftiger Punk, verspielter Folk oder zerbrechliche Balladen, erlaubt ist, was Silke gefällt. Wie andere darüber denken, schert sie wenig. Folgerichtig nennt die Schwaben-Röhre ihr gerade erschienenes zweites Album auch ‚Don’t Wanna Be Everybody’s Darlin“.

Mit achtzehn gründete die selbstbewußte Silke ihre erste Band, ihre Idole waren New Wave-Heroinen wie Hazel O’Connor, Patti Smith und Blondie. Mit dem Normahl-Gitarrero Mick Scheuerle, Hauptschreiber der Besa-Musik, arbeitet sie seit ihrem Debüt ‚Stop Talking‘ (1994) zusammen. Damals gab’s sattes Kritikerlob, aber ansonsten wenig zu ernten. Noch verdient Silke ihre Brötchen als Landschaftsgärtnerin in einem selbstverwalteten Gartenbaukollektiv. Im April tauscht sie die Schubkarre gegen den MikroStänder und geht mit ihrer Band auf Tour. Und von der schwärmt sie in breitestem Schwäbisch: „Des Sahnehäuble der Stuttgarter Szene!“