Studie: Musik soll gegen Epilepsie-bedingte Krampfanfälle helfen


Forscher möchten das Leben von an Epilepsie erkrankten Menschen verbessern - durch Musik.

Eine neue Studie belegt, dass Musik an Epilepsie erkrankten Menschen helfen kann. Bei der jährlichen „American Psychological Association’s 123rd Annual Convention“ in Toronto wurde am vergangenen Sonntag (9. August 2015) eine Forschungsarbeit vorgestellt, die diese Behauptung belegt haben will.

Die Untersuchung, die von Christine Charyton von der Ohio State University durchgeführt wurde, fand mit insgesamt 21 Patienten statt und belegte, dass das Gehirn von an Epilepsie erkrankten Menschen anders auf Musik reagiere als das von gesunden Menschen.

Musik wird in einem Teil des Gehirns verarbeitet, der zum sogenannten Temporallappen gehört. Dieser hängt ist 80% der Fälle auch betroffen, wenn eine Epilepsie-Erkrankung vorliegt.

Den Patienten wurde sowohl Musik von Mozart als auch John Coltrane vorgespielt. Zwischendurch gab es jeweils eine 10-minütige Ruhepause. Die Gehirnaktivitäten waren während den Musik-Phasen deutlich erhöht gegenüber den zehn Minuten Stille. Eine weitere Beobachtung war, dass die Gehirnströme der von Epilepsie betroffenen Menschen sich mit den Klangwellen der Musik zu synchronisieren schienen.

„We were surprised by the findings. We hypothesized that music would be processed in the brain differently than silence. We did not know if this would be the same or different for people with epilepsy“, kommentiert Christine Charyton ihre Entdeckung.

Die Forscher hoffen nun aus dieser Erkenntnis eine Therapie-Möglichkeit entwickeln zu können, die zum einen hilfreicher sein soll als eine normale Epilepsie-Therapie und die das Auftreten von Krampfanfällen, eine häufige Begleiterscheinung der Krankheit, minimieren soll. Möglicherweise könnte auch so den Patienten geholfen werden, bei denen Krampfanfälle vor allem aufgrund von Lichtempfindlichkeit ausgelöst wird. Diese können Konzerte mit einer hektischen Lichtshow meist nicht besuchen – doch in Verbindung mit Musik, die im Gehirn eine positive Assoziation auslöst, könnte auch diesen Betroffenen geholfen werden.