Im November vergangenen Jahres startete Musik Express in Zusammenarbeit mit dem Südwestfunk Baden-Baden einen Bandwettbewerb unter dem Motto: „Deutsche Popgruppen wacht auf“. Ungefähr 130 Bands hat dieser Aufruf wachgerüttelt. Der Erfolg unseres gemeinsamen Aufrufs war schon sehr positiv. Leider konnte jedoch nur einer gewinnen. An dieser Stelle möchte ich nochmals allen danken, die uns ihre Bänder zur Verfügung gestellt haben.

2/3 der Hörer dieser Popshop-Sendung entschieden sich dann auch eindeutig für die Mannheimer Gruppe „Kin Ping Meh“. Sie selbst waren die allerletzten, die von ihrem Sieg erfuhren. Ganz zufällig hörten sie die Ausscheidungssendung und mussten feststellen, dass sie das Publikum auf ihrer Seite hatten. Die Freude war natürlich sehr gross. Man konnte einen weiteren Sieg in der musikalischen Laufbahn verbuchen. Die sechs wichtigsten Wettbewerbe innerhalb der letzten 2 Jahre sind von (Take Five) KIN PING MEH gewonnen worden. Der wichtigste von diesen 6 war ohne Zweifel eine Ausschreibung von „Bild am Sonntag“, „Polydor“ und „Constantinfilm“, der im November 70 stattgefunden hatte. Dieser Sieg hat die Gruppe bisher am nachhaltigsten beeinflusst. Ein Plattenvertrag für die Dauer von drei Jahren ist ebenso dabei herausgesprungen wie ein Filmangebot, beim nächsten Constantin Musikfilm „Pop in der Penne“ mitzuwirken.

Durch diesen Sieg hofften die sechs Mannheimer sich aus ihrer Zwitterstellung – Studium oder Musik – zu befreien. Bisher und das ist für sie alle etwas traurig, hat es noch nicht geklappt. Kalle, der Drummer, sagte mir: „Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen“, sich nicht gleichzeitig für Studium oder Musik engagieren“. Das ist mehr als verständlich. Sie wünschen sich alle nur noch für die Musik zu leben und hoffen, dass ihnen dabei ihre erste Single „Everythings my way“, vom Pianisten „Spencer“ Schäfer komponiert, hat auch alle Chancen, sich gegen ein reichhaltiges Angebot durchzusetzen.

An dieser Stelle möchte ich etwas klarstellen, in der Februarausgabe von Musik Express haben wir als Sieger „Take Five“ angegeben. Das stimmt nur halb. Aus der alten Take Five-Besetzung sind nach Abgang der Bläser und durch Hinzunahme von einem Pianisten und Gitarristen „KIN PING MEH“ entstanden. Schon nach vier Wochen war diese neue Besetzung so weit, sich dem Publikum im Frankfurter, Heidelberger und Mannheimer Dreieck zu präsentieren und das mit ungeheurem Erfolg. Dieser Erfolg beruht, wie sie selbst sagen, nur auf der Tatsache, dass sie für ihr Publikum spielen. Also keine Experimente. Man weiss, was gefällt, so z.B. „Help“, Eigenarrangement, das die Leute aus dem Häuschen bringt.

Trotz der vielen Siege bei Wettbewerben hat das alles keinen nachhaltigen Erfolg gehabt. Deshalb sind auch Wettbewerbe in der nächsten Zeit für die sechs Mannheimer, „Fritz“ Schmitt (Orgel), „Spencer“ Schäfer (Piano), „Torsten“ Herzog (Bass), „Kalle“ Weber (Drums), „Weilei“ (Gesang), uninteressant geworden. Was sie brauchen, ist Publikumsberührung, ist das Knistern, mit dem ungewollten Eskalation herauskommen. Wenn Ihr Einzelheiten wissen wollt, so wendet Euch an:

G. B. Merkel

Mannheim-Zickenheim,

Konstanzer Strasse 1,

Tel. 87 26 31