THE FACES


Es gibt Gruppen, die gelangen praktisch über Nacht zu Erfolg. Meistens sind das die sogenannten „One Hit Wonders“. Ihr Stern verlischt fast immer ebenso schnell, wie er am Pophimmel aufgegangen ist. Auf der anderen Seite gibt es Gruppen, die sich länger Zelt nehmen, ein musikalisches Fundament aufzubauen. Mit dem Resultat, dass Ihr Erfolg, auch wenn er sich später einstellt, dann aber eine sichere Basis hat. Eine der Gruppen, die die Wichtigkeit dieser Basis erkannt haben, sind die Faces. Obwohl die Gründung dieser Formation (in der heutigen Besetzung) mitlerweile an die achtzehn Monate zurückliegt, wurde ihr erst vor drei, vier Monaten die Anerkennung der Öffentlichkeit zuteil. Solange der Erfolg für die Faces auf sich warten Hess, so überwältigend brach er jetzt über sie herein. Die ersten, die der Gruppe die verdiente Aufmerksamkeit schenkten, waren zweifellos die Amerikaner. Zu einer Zeit, in der man in Europa den Namen „Faces“ noch nicht einmal gehört hatte, wurden sie in den Staaten bereits auf Händen getragen. Erst nach einer ausgedehnten und sehr erfolgreichen U.S.-Tournee sprach sich die Sage von der Qualität der Gruppe auch in England herum. Plötzlich rissen sich auch dort die Veranstalter darum, die Gruppe für einen Auftritt zu buchen. Die Folge waren volle Säle, glückliche Fans, zufriedene Hallenbesitzer (denn die Kasse stimmte immer!) und nicht zuletzt das Gefühl für die Faces, es endlich „geschafft“ zu haben. Ganz unbekannte* Gesichter sind sie allerdings schon lange nicht mehr. Sicher erinnert Ihr auch alle noch an die „Small Faces“, die damals mit Steve Marriott als Sänger wahre Triumphe feierten. Die Faces sind mit dieser Formation identisch, nur dass Marriotts Platz von Rod Stewart eingenommen wurde. Und auch Rod ist uns seit langer Zeit bekannt. Zwei LP’s erinnern an seine Zeit als Sänger der Jeff Beck Group. Alle fünf Faces können also auf eine lange musikalische Vergangenheit zurückblicken, doch wir sind der Meinung, dass sie in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal wirklich zeigen, zu welchen grossartigen Leistungen sie imstande sind. Ausser den beiden Solo-LP’s Stewarts („An Old Raincoat Never Let’s You Down“ und „Gasoline Alley“) sind bisher zwei Alben der Faces erschienen: „First Step“ und „Long Player“. Diese Platten sind ausreichender Beweis dafür, dass ihr plötzlicher Erfolg nicht auf Zufall beruht. Jeder der Musiker ist ein Expert auf seinem Instrument, nicht zu vergessen Rod, der als Sänger Mittelpunkt der Formation ist und mit seiner aussergewöhnlichen Stimme ohne weiteres zu den besten Vokalisten von heute gezählt werden darf. Zusammen bilden die fünf „Gesichter“ eine musikalische Einheit, von der wir bestimmt noch allerlei zu hören bekommen werden.

The Faces: Rod Stewart — Vocals lan McLegan — Piano und Orgel Kenny Jones — Drums Ronnie Lane — Bass Ronnie Wood — Leadgitarre*