Dylan mag der Folk-Gemeinde 1965 in Newport einen gewaltigen Stromstoß verpasst haben, die Incredible String Band schaffte es auf der Strecke von zwei Alben, die Folk-Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen – nachhaltig, würde man heute sagen. Dafür bedurfte es nicht einmal elektrischer Gitarren. 5000 Spirits Or The Layers Of The Onion markiert eher den Beginn einer Weltmusik, in der Blues, Jazz und Gospel mit Far-East-Folk kumulieren dürfen, zusammengehalten von den auffallend leiernden Gesängen der beiden Musiker aus Glasgow. Verglichen mit dem Debüt von 1966,auf dem Robin Williamson und Mike Heran weitgehend Heimat-Folklore pflegten, sind diese 13 Songs ein Reiseprospekt des Pop geworden, ausgestattet mit Sitar, Tamboura und Gimbri. Mike Heron hat das Spiel mit dem exotischen Instrumentarium als Zen-Kunst beschrieben, im Zustand der Versenkung rutschte ihm schonmal eine Melodie hübsch aus dem Song. Grundsätzlich betete die Incredible String Band noch den Herrn Dylan an („Way Back In The 1960s“), später erst sympathisierte sie mit Scientology.