The Pains of Being Pure at Heart


Pop-Melodien und ein wenig Shoegaze-Melancholie. Die USA lieben Indie zur Zeit meist süß-sauer

„Wir waren zu große Nerds, um richtige Punks zu sein“ – so erinnert sich Kip Berman, Sänger und Gitarrist von The Pains Of Being Pure At Heart, an seine High-School-Zeit in Oregon. „Wir waren zwar abends auf Hardcore-Shows, aber am Nachmittag haben wir auch brav unsere Hausaufgaben gemacht.“ Spät nachts, so Berman, „fuhren wir ziellos herum, tranken Kaffee und hörten Sonic Youth.“

Seine zukünftigen Bandkollegen Peggy Wang (Keyboard, Gesang) und Alex Naidus (Bass) wuchsen zeitgleich in Louisiana (Wang) und New Jersey (Naidus) auf, unter ähnlichen Umständen. „Diese suburbane Langeweile ist eine Erfahrung, die wir alle teilen (nur Schlagzeuger Kurt Feldman ist gebürtiger New Yorker, Anm. d. Red.), genauso wie die, Musik für sich zu entdecken und von ihr regelrecht besessen zu werden“, sagt Berman. Besessen waren die Mitglieder von The Pains Of Being Pure At Heart, die ihre Band nach einer Kurzgeschichte eines Freundes benannten, von semi-obskuren Underground-Pop-Bands wie The Pasteis und Black Tambounne. Deren verspielte Melodien kombinierten sie mit den momentan angesagten ShoegazeGitarren à la My Bloody Valentine. Berman ist dieser Bezug bewusst, aber ziemlich egai: „Die Musik, die wir machen, haben andere Bands schon lange vor uns gespielt. Wir sehen es akademisch: Du musst deine Quellen angeben. „Ihren ersten Auftritt hatten Berman, Wang und Naidus vor zwei Jahren bei Wangs Geburtstagsfeier in einer Lagerhalle in Brooklyn – da-200& mals noch mit einer Drum-Maschine. Berman: „Wir spielten fünf Songs in zehn Minuten – die Songtitet waren läneer als die Songs!“ 2/2009 Wenig später stieß Feldman dazu. Die Songs ihres Debütalbums besitzen eine gewisse Pop-Leichtigkeit, haben aber 6/2009 durchaus auch ernstere Untertöne: “ Unsere Musik resultiert aus einem gewissen Außenseitertum, das wir alle mal empfinden und nie richtig loswerden“, sagt Berman. Und fügt dann hastig hinzu: „Aber wir sind normale Typen. Wir sind keine gefolterten Seelen. Ich meine, ich mag Joy Division, aber ich bin nicht wie lan Curtis, verstehst du?“

Albumkritik & CD im ME 5/09

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