Nr.28: Sunn-Verstärker


Die Technik:

Die Rockmusiker der 60er hätten ein Problem: Die kreischenden Teenies so laut, die Verstärker so schwach! Was alsbald zur technologischen Aufrüstung führte, und an vorderster Front dabei war stets die Sunn Musical Equipment Company aus Oregon. 200S hieß ihre erste Bassbox, ausgerüstet mit zwei ca. 40 Zentimeter breiten Lautsprechern, die ordentlich Druck machten. Verstärkeranlagenfür Gitarre und Bass folgten kurz darauf erst in Röhren-, dann auch in Transistorbauweise. Eines hatten sie alle gemeinsam: Sie waren überdurchschnittlich laut, klangen ausgesprochen gut und erwiesen sich als enorm haltbar.

Die Geschichte:

Norm Sundholm spielte Bass bei den Kingsmen, denen wir den Gassenhauer „Louie Lome“ verdanken. Unzufrieden mit der Anfang der 60er erhältlichen Verstärkertechnik, bastelte sich Norm mit Bruder Conrad sein eigenes Equipment das so gut geriet, dass andere Musiker darauf aufmerksam wurden. 1965 gründeten die Gebrüder Sundholm ihre Firma Sunn, die nach internen Zerwürfnissen 1971 an die Hartzeil Company verkauft wurde. In den 80ern übernahm der Fender-Konzern, stellte die Produktion von Sunn-Verstärkern aber 2002 ein. Klassische Sunn-Amps werden gebraucht hoch gehandelt.

Die Anwender:

Ende der 60er galten Sunn-Amps als Profi-Equipment, die Firma stellte etwa die komplette Verstärkeranlage beim Woodstock-Fcstival. Zu den prominenteren Usern damals zählten The Who,Jimi Hendrix, Black Sabbath, Velvet Underground und Cream. Auch später entschieden sich namhafte Actsfür Sunn-Amps: Kiss etwa, Queen, The Mehins, Kyuss und Earth. Letztere waren die großen Vorbilder für Stephen O’Malley und Greg Anderson, die ihre Band 1998 Sunn O))) nannten und damit auch gleich das komplette Firmenlogo als Bandname übernahmen (Story S. 24).