The White Stripes: Der Rattenschwanz der Strokes: dreckiger Rock’n’Roll aus Detroit


Die Musik

Ohne den plötzlichen Erfolg der New Yorker Strokes würden The White Stripes noch immer in den Kellern Detroits auf ihre Instrumente einprügeln. Doch die Zeit ist nun reif für punkigen Brachial-Blues, für ein Zwei-Mann-Led Zeppelin-Inferno mit einem Gitarristen, der die Bluesrock-Riffs der 70er endlos variiert und einer dynamischen Garagen-Schlagzeugerin, die vor allem eines kann: effektvolle Palisen setzen.

Die Künstler

Gitarrist Jack und Schlagzeugerin Meg sind zwei von zehn White-Geschwistern, die im mexikanischen Viertel von Detroit aufgewachsen sind. Beide sind erst Mitte 20 (Jack: Journalisten rufen uns an und wollen wissen, wie alt wir sind. Als ob das irgendjemand interessiert!“) und kleiden sich bevorzugt in Rot und Weiß. Seit der Bandgründung 1997 halten sich beständige Gerüchte, die beiden seien ein Ehepaar. „Ich kann die Fragen dazu nicht mehr hören“, jammert Jack. „Es ist mir egal, ob Meg und ich verheiratet sind, oder beste Freunde, oder ob wir uns eigentlich gar nicht kennen. Warum interessiert das überhaupt?“ An das zunehmende Informationsbedürfnis wird sich Jack gewöhnen müssen: Nachdem die beiden Alben „The White Stripes“ (1999) und „De Stijl“ (2000) in den USA nur im Untergrund wahrgenommen wurden, kam mit der aktuellen CD „White Blood Cells“ der Durchbruch. England hat die White-Geschwister bei einer Mini-Tournee enthusiastisch willkommen geheißen, ein ähnlicher Empfang ist in Deutschland zu erwarten. Aufgrund der starken Nachfrage werden hierzulande Anfang nächsten Jahres auch die ersten beiden LPs veröffentlicht.

Die Texte

Liebe, Ruhm und kleine Gemeinheiten sind die Themen, die Jack zu klassischen Rock’n’Roll-Lyrics verarbeitet. Gelegentlich wird’s moderat politisch („The Union Forever“), ab und zu auch ein bisschen sinnlos („I Think I Smell A Rat“).

The White Stripes – White Blood Cells (XL/Beggars Banquet)

www.whitestripes.com