Trockengelegt


Es gab Zeiten, da hatte Cerys Matthews immer eine volle Flasche Wein bei sich. Ihr ganzes Leben bestand nur aus Partys, nachdem die Sängerin mit ihrer Band Catatonia Brit-Hits wie „Mulder & Scully“ oder „Road Rage“ hatte. Im Jahr 2001 dann endete die Feier abrupt. Matthews erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste einen Alkoholentzug machen. „Ich bemerkte zu spät, dass ich als Popstar nicht geeignet bin. Ich habe nur immer über mich selbst geredet statt Musik zu machen. Und der nächste Drink war immer gratis.“ Während der Behandlungszeit erkannte die Waliserin, dass sie ihr Leben von Grund auf umkrempeln muss. Sie stieg bei Catatonia aus, löste ihre Wohnung in London auf und zog sich in die Nähe von Swansea zurück, wo sie im Alleingang neue Demos aufnahm. „Ich wollte weg von diesen Orchesterarrangements und dem ganzen überproduzierten Tinnef.Songs und Instrumente sollten in den Mittelpunkt rücken, nicht irgendwelche Effekte.“ Matthews schickte Auszüge nach Nashville zu Bucky Baxter, dem Steel-Gitarristen von Bob Dylan, Ryan Adams und Steve Earle. Der war gerade dabei, sein eigenes Studio einzurichten. Von der fremden Frau mit dem seltsamen Akzent war er aber sofort begeistert und holte sie zu sich. Unter Baxters Anleitung entstand Cockahoop, ein Popalbum mit starkem Country- und Folkstich.

Jetzt fühlt sich Matthews überglücklich. Sie ist verheiratet, erwartet demnächst ihr erstes Kind und fühlt sich in Nashville pudelwohl. „Ich habe eine zweite Chance bekommen, und die will ich nutzen.“

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