UDO LINDENBERG HAT DEN „DAUMEN IM WIND“


„Mir geht es darum, Text und Musik zu verbinden, mir geht es um ein Gesamtbild. Ich will nicht, dass der Schwerpunkt allzu krass auf dem Text liegt. Die deutschen Rock-Sänger, die politisch engagiert sind, benutzen die Musik oft als Karren, auf dem das andere gefahren wird, und darunter leidet die Qualität des instrumentalen Anteils.“ Das sagt Udo über seine neue LP, die der Klarheit und Ehrlichkeit wegen nicht ‚Udo ’73‘ sondern ‚Daumen im Wind‘ heisst.

Er hat sich an das heisse Eisen herangewagt und seine Rock-Musik mit deutschen Texten versehen, aber er will keinen politischen Nachhilfeunterricht erteilen: ^ „über diese Dinge wissen die unmittelbar Interessierten besser Bescheid als wir Musiker. Dass ne Menge Scheisse ist, weiss sowieso jeder. Solange mir nichts Konkretes als Alternative einfällt, halte ich den Mund.“ Deshalb erzählt Udo Lindenberg von seinen daydreams (!): Er möchte an der Seite eines Urwaldnegers trommeln und die magischen Möglichkeiten eines Percussion-Medizinmannes überprüfen. Udo träumt realisierbare Träume, die in die Zukunft führen, anstatt von ihr abzulenken. Voraussichtlich wird er schon sehr bald auch eine Tournee durch die DDR unternehmen.