Unrockbar – M+T: Urtaub; VÖ: 15.9.03


Als dem ambitionierten Doppelalbum ge-RÄusch vorauseilendes Single-Flaggschiff gab’s mal wieder einen klassischen Urlaub: Mit unwiderstehlicher Pop-Strophe, Monster-Riff, kompetent ausgeführtem Mosh-Mittelteil und exquisiten Reim-Couplets („Baby, sieh das nicht so eng (Fang jetzt endlich an zu bang’n“) ist „Unrockbar“ ein weiterer Klassiker aus der Reihe „Farins Lieder über ihn nervende Personen‘, hier mit thematischer Zuspitzung auf die Problematik „Differenzen im Musikgeschmack“. Über die Zulässigkeit des Gebrauchs von „rocken“ als transitives Verb, das dann mit dem Suffix „-bar“ kombinierbarwäre, muss die Dudenredaktion offenkundig erst noch eine Runde nachdenken („rocken“ ist auch in der24- Duden-Auflage nur in der Bedeutung „Rock spielen‘ verzeichnet!; Eingang in die Umgangssprache fand der Neologismus

allemal; hie und da jedenfalls. Rod: „Das war einfach eine supergeile Wortkreation von Farin, mit der er da ankam. Und man kann sich ja auch damit identifizieren. Jeder hatte doch schon mal jemanden im Bekanntenkreis, der total nett ist, aber einfach überhaupt nicht begreift, was man jetzt an dieser und jener Musik so toll findet. Leute, die total nett sind, aber nur Sade und Level 42 hören. Und man fragt sich: Wie kann das nur sein? Dieser nette Typ, dieser aufgeklärte Mensch???“